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Protagonisten:

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Anne von Feldhaus – 36 Jahre alt, 1,75 m, schlank und sportlich, Kurzhaarfrisur, ledig, Abitur, Polizeihochschule, Polizeidienst in Hamburg, 2 Jahre bei Interpol in Lyon, dann jüngste stellvertretende Leiterin der Mordkommission in München, engagiert und ehrgeizig.

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Jacob Fuller – 46 Jahre alt, 1,82 m, sportliche Erscheinung, kurze braune angegraute Haare, geboren in New York, Deutschamerikaner mit doppelter Staatsbürgerschaft, Vater Amerikaner, Mutter Deutsche, aufgewachsen in New York, Studium Kriminologie und einige Semester Psychologie in München und  New York. Dann beim FBI als Ermittler Internationale Kriminalität, nach dem Tod seiner Eltern vor 6 Jahren wieder in Deutschland beim BKA, professioneller  Profiler mit etwas eigenwilligen Ermittlungsmethoden und sehr individueller Auffassung von Gerechtigkeit.

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Randfiguren:

Apple – 29 Jahre alt, Schweizer, lebt in Zürich, IT-Spezialist und ehemaliger Hacker. Er wurde vor drei Jahren in New York wegen hacken des FBI Zentralrechners zu 10 Jahren Haft verurteilt. Fuller, zu dieser Zeit noch beim FBI,  heuerte ihn aufgrund seiner genialen Fähigkeiten noch im Gefängnis an, um für das FBI zu arbeiten. Dafür erhielt Apple Straferlass und durfte in die Schweiz ausreisen. Erledigt für Fuller und das FBI nicht immer ganz legale Recherchen.

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George Withborn – 51 Jahre, Afroamerikaner, FBI, Leiter Internationale Kriminalität, war Vorgesetzter von Fuller als dieser beim FBI war und ist mit ihm seit Jahren auch privat befreundet. Mit sehr guten Verbindungen weltweit, auch in die höchsten kriminellen Kreise.

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New York, Dezember 1995

 

Es war einer dieser nasskalten und trostlosen Dezembertage in New York. Die Stadt pulsierte wie an jedem anderen Tag. Sie stieß ihren schmutzigen Atem der hereinbrechenden Nacht entgegen. Er schlug seinen Mantelkragen hoch, um der Kälte zu trotzen. Sein Körper war zum Zerbersten angespannt. Er versuchte, seine Gedanken zu verdrängen. Es konnte nicht sein. Es machte alles keinen Sinn. Der Doorman begrüßte ihn wie immer mit einem nichtssagenden >>Guten Abend, Sir<<, als er das Gebäude in der dreiundvierzigsten Straße betrat. Es war ein fast hundert Jahre altes Bauwerk, dem man sein Alter nicht im Entferntesten ansah. Wohl eines der schönsten und eindrucksvollsten Häuser in New York. Er schritt durch die monströse Eingangshalle und am Empfangstresen vorbei. Die beiden Empfangsdamen nickten ihm kurz zu. Das taten sie bei jedem, den sie kannten. Seine Knie begannen, weich zu werden, als er vor den drei Liften stand. Er musste nicht drücken, um einen anzufordern. Sie waren alle mit Erkennungssensoren und Kameras ausgestattet. Sie erkannten, ob jemand nur vorbeiging oder auf den Aufzug wartete. Hightech pur. Man musste zeigen, was man hatte. Es kam immer nur der Lift herunter, der dem Basement am nächsten war. Alles musste immer schnell gehen. Schnell und präzise! Wie oft hatte er diesen blöden Spruch von ihm gehört. >>Schnell und präzise, mein Lieber, das ist der Schlüssel zum Erfolg und zu einem glücklichen Leben.<< Was wusste dieser Mann schon vom wirklichen Leben? Er lebte in einer anderen Welt, in einer völlig anderen. Geräuschlos öffnete sich die Türe des Lifts. Es waren keine Leute darin, was so gut wie nie vorkam. Er ging hinein und steckte seine Chipkarte in den Kartenleser neben den in Neonblau leuchtenden Druckknöpfen für die einzelnen Etagen. In die beiden obersten Etagen kam man nur mit einem speziellen Chip. Der Lift setzte sich in Bewegung. Er hatte immer das Gefühl, dass er, wenn man ganz nach oben fuhr, wesentlich schneller unterwegs war als bei der Fahrt in die anderen Etagen. Schnell und präzise eben. Er nestelte an seinem Hemdkragen, die Krawatte schien ihm immer mehr die Luft zu nehmen. Eigentlich war dies nie ein Problem für ihn, da er seit Jahren tagsüber immer eine Krawatte trug. Er nahm dies sonst gar nicht mehr wahr. Mit einem kaum spürbaren Ruck kam der Lift zum Stehen und die Türe öffnete sich lautlos. Er zupfte nochmals nervös an seinem Hemdkragen. Der Empfangsbereich der obersten Etage war flächenmäßig fast so groß wie die Eingangshalle.                                                             

>>Hallo Maurice<<, begrüßte ihn Jane mit ihrem Hallo-ich-habe-euch-alle-lieb-Standardlächeln. Manchmal hätte er ihr am liebsten eine reingehauen für dieses aufgesetzte inhaltsleere Anlächeln. Jane war die persönliche Assistentin des Barons. Sie sah aus wie die nächste Miss America, fast eins achtzig groß, kurze schwarze Haare, ein Gesicht wie gemalt und eine Figur, bei deren Anblick die meisten Besucher ihr wirkliches Anliegen entweder vergaßen oder als nicht mehr so wichtig erachteten. Aber das alles täuschte, sie hatte ein Harvard Studium in International Business absolviert, sprach vier Sprachen und war eiskalt. Manche behaupteten sogar, noch kälter als der Baron. Sie passte perfekt zu ihm, hatte absolute Narrenfreiheit allen anderen im Unternehmen gegenüber und war sozusagen unantastbar. Das wusste sie natürlich, und so verhielt sie sich auch. Wahrscheinlich ließ sie sich regelmäßig von ihm vögeln, vermutete man. Hinter vorgehaltener Hand hatte sie den Spitznamen „sein neunzehntes Loch“, in Anspielung auf die fast schon pathologische Affinität des Barons für das Golfspiel. Er nickte ihr kurz zu und ging Richtung der riesigen doppelflügeligen Türe. Als sein Chauffeur hatte er immer ungehinderten Zugang zu ihm. Keiner wollte wissen, was er von ihm wollte. Dies kam ihm heute sehr zugute. Er öffnete die schwere Türe, ohne anzuklopfen, und betrat das Büro. Der Raum war mindestens 150 Quadratmeter groß, mit edlem französischem Holz ausgelegt.  An den Wänden gaben sich alte Meister und sogenannte moderne Kunst à la Jeff Koon ein Stelldichein. Es war ein Eckbüro mit durchgehenden Fensterflächen. Eingerichtet war es mit einer Mischung aus modernstem Design und antiken Kontrasten. Der Schreibtisch war gefühlt so groß wie die Küche bei ihm zu Hause. Mehr Posen ging nicht.

 >>Maurice, habe ich einen Termin vergessen? <<, fragte er, ohne aufzublicken. Der Baron hatte die Angewohnheit, mit Leuten zu sprechen, ohne sie anzusehen. Er blickte immer irgendwo anders hin und sprach ins Leere. Das war seine Art, seinen Gesprächspartnern seine Überlegenheit oder auch Verachtung zu zeigen. Sein Outfit ließ darauf schließen, dass er heute wohl noch eine Nightsession in der Golfhalle hatte. Obwohl er mit 43 Jahren zwei Jahre älter als Maurice war, sah er wesentlich jünger aus. Das Leben schien keinerlei Spuren in seinem Gesicht zu hinterlassen. Mit eins zweiundsiebzig war er nicht sonderlich groß, hatte dunkles, fast schwarzes, etwas längeres Haar, fast so eine Art Popper-Frisur, war sehr schlank und hatte eine unverschämte natürliche Sonnenbräune. Sein Outfit, auch sein heutiges Golf-Outfit, würde so manchen Maßschneider erblassen lassen. Maurice wusste, dass er nach diesem Gespräch seinen Job verlieren würde. Einen Job, um den ihn viele beneideten. Er war zwar mehr oder weniger der Sklave des Barons, aber ein gut bezahlter. Für einen Chauffeur sogar außerordentlich gut. Er war stets auf allen Reisen mit dabei. Im Laufe von über zehn Jahren, die er jetzt für ihn arbeitete, hatte er schon die halbe Welt gesehen. Welcher normale Chauffeur konnte da mithalten? Ihr Appartement in Brooklyn würden sie auch verlieren. Sie hatten ein sehr großzügiges mietfreies Vierzimmer-Apartment nahe der Brooklyn Bridge, das sein Chef ihnen kostenfrei zur Verfügung stellte. Die übliche Miete für so eine Wohnung hätte fast zwei Drittel seines Gehalts verschlungen. All dies würde sich nach dem Gespräch grundlegend ändern. Er hatte lange überlegt, ob er das alles aufs Spiel setzen sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es dann weitergehen würde. Sie müssten wohl umziehen in eine andere Stadt. Sie beide? Wollte er überhaupt noch länger mit ihr zusammen sein? Sie hatten eigentlich keine so schlechte Ehe geführt bisher. Alles verlief normal, so wie bei den meisten. Nicht sonderlich aufregend, aber letztendlich doch ganz angenehm und sorgenfrei. Tausend Dinge waren ihm in den letzten beiden Stunden durch den Kopf geschossen. Einen wirklichen Plan für die Zukunft hatte er keinen. Aber letztendlich waren ihm anscheinend Werte und Anstand dann doch wichtiger als all die materiellen Annehmlichkeiten. Vielleicht war es auch nur sein verdammter Männerstolz, gepaart mit männlichem Besitzdenken. Aber er konnte nicht anders. Er wusste, es würde ihn über kurz oder lang innerlich zerfressen. Dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, dachte er sich.

>>Nein, Baron. Sie haben keinen Termin vergessen. Ich muss mit Ihnen sprechen<<, stammelte er. Der Kloß in seinem Hals schien immer größer zu werden. Auf seiner Stirn bildeten sich feinste Schweißperlen. Er wagte nicht, sie wegzuwischen. Sein Puls pochte so stark, dass er das Zucken seiner Halsschlagader spürte.

>>Setz dich, Maurice. Was gibt`s?<< Er nahm in einem der Freischwinger vor dem Schreibtisch Platz. Er setzte sich auf die vordere Kante des Stuhls. Eine verkrampftere und unbequemere Sitzposition konnte man nicht einnehmen. Er räusperte sich, um seiner Stimme zumindest eine halbwegs stabile Lage zu geben.

>>Warum haben Sie das getan. Warum?<<

>>Was getan, Maurice? Du musst schon etwas präziser werden. Was ist denn passiert, mein Lieber?<< Er hasste es, wenn er ihn mein Lieber nannte. Der an sich liebevolle Ausdruck wirkte beim Baron aufgesetzt und war nichts als eine leere Worthülse.

>>Meine Frau hat mir alles erzählt.<< Die Gesichtszüge des Barons verwandelten sich in Sekundenschnelle von entspannt in hoch konzentriert. Seine ohnehin schon kleinen Augen wurden noch enger.

>>Was hat sie dir erzählt? Mach zu, Maurice, ich muss noch zum Golfen.<< Maurice schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter.

>>Das, was letztes Jahr auf der Firmenfeier passiert ist. Alles. Verstehen Sie? Warum haben Sie das getan? Sie können doch jede Frau der Welt haben. Warum meine? Warum gerade meine?<< Er war sichtlich erleichtert, dass es raus war. Der Baron verzog keine Miene.

>>Mensch, Maurice, wir waren doch alle angetrunken. Da passiert so etwas halt mal. Davon geht doch die Welt nicht unter. Jetzt sei doch nicht so mädchenhaft. Ist doch die natürlichste Sache der Welt. Das ist dir doch auch schon passiert, oder?<< Ein leichtes Grinsen zeichnete sich in seinem Gesicht ab.

>>Nein, so etwas ist mir noch nie passiert, und ich finde es auch nicht normal.<<

>>Und jetzt? Willst du jetzt kündigen?<< Ein schmutziges, kaum wahrnehmbares Grinsen überzog das Gesicht des Barons. Er wusste, dass Maurice nie und nimmer kündigen würde. Er war der wohl am besten bezahlte Chauffeur in New York, und das wussten sie beide.

>>Wenn du willst, Maurice, verschaffe ich dir gerne hin und wieder ein bisschen Abwechslung. Ich kenne einige nette Girls. Für dich natürlich for free. Du musst das Leben ein bisschen lockerer sehen. Die alten Krusten aufbrechen. Maurice, wir sind doch eine Generation. Jetzt stell dich nicht so an! Außerdem war es ein einmaliger Ausrutscher, das kannst du mir glauben.<<

>>Mag sein, dass wir eine Generation sind, aber wir leben in unterschiedlichen Welten. Sie sind ein Schwein.<<

Er war selbst erschrocken über diesen Satz, aber er schien ihm zusätzliches Selbstvertrauen zu geben.

>>Na jetzt ist es aber gut, Maurice, den letzten Satz will ich mal überhört haben. Was willst du denn eigentlich? Willst du mehr Gehalt?<<

>>Ich scheiß auf Ihr Geld. Sie denken wohl, mit Ihrem Geld können Sie sich alles erlauben.<<

>>Das denke ich nicht, das ist so, mein Lieber. Sei mir nicht böse, aber wenn sonst nichts mehr ist, du weißt, ich treffe heute Abend noch den Bürgermeister, und eine Stunde Driving Range ist auch noch geplant.<<

Der Baron kandidierte zur Wahl des Bürgermeisters von New York, die in sechs Tagen anstand. >>A dream comes true<<, wie er immer zu sagen pflegte, wenn man ihn darauf ansprach. Seine Chancen standen gut, er war eine sogenannte angesehene Persönlichkeit. Keinerlei Skandale, zumindest keine, die bekannt waren. Er spendete und unterstützte die Benachteiligten der Stadt, und das waren viele. Jahr für Jahr pumpte er einige Millionen Dollar in seine Reputation. Geld hatte er genug, darum ging es ihm schon lange nicht mehr. Macht, es ging ihm ausschließlich um Macht und natürlich um sein unersättliches Ego.

>>Ich zähle auf deine Stimme, mein Lieber, als Chauffeur des Bürgermeisters bist du dann auch wer, quasi auch ein bisschen berühmt.<<

Der Baron zwang sich ein krampfhaftes Lächeln ab, in der Hoffnung, Maurice hätte sich etwas beruhigt.

>>Sie werden nie Bürgermeister dieser Stadt werden. Dafür werde ich sorgen ... mein Lieber!<<

Mein Lieber hatte den Baron noch nie jemand genannt, und obwohl es dem Chauffeur bei dieser versteckten Drohung den Magen zusammenzog, war er doch ein wenig stolz auf seinen Mut. Gedroht hatten dem Baron bisher nur ganz wenige, und wenn, dann waren es andere Kaliber als er. Leute, die mit ihm auf Augenhöhe waren, aber nicht ein kleiner Niemand wie er.

>>Willst du mir drohen, oder was? Ich glaube, da überschätzt du dich jetzt doch ein wenig.<<

>>Nein, ich drohe Ihnen nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es sehr hilfreich ist, wenn die Öffentlichkeit ein paar Tage vor der Wahl erfährt, was für ein Schwein ihr zukünftiger Bürgermeister ist.<<

Der Baron wurde bleich im Gesicht. Er wusste, dass es mehr als knapp werden würde bei der anstehenden Wahl. Die Umfragen sagten ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Mal war er knapp vorne, mal lag er knapp zurück. Was er jetzt gar nicht brauchen konnte, war ein Skandal, zumal er bisher immer der Saubermann gewesen war. Glücklich verheiratet, zwei nette Kinder und ein Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter mehr als ordentlich bezahlte, und das als Investmentbanker. Er hatte schon vor der Finanzkrise um den dubiosen Ruf gewusst, den Investmentbanken genossen, auch seine. Aber er hatte es stets verstanden, sich von den anderen etwas abzuheben. Seine Kooperation mit den Gewerkschaften war immer vorbildlich, und bei ihm gab es keinen Mitarbeiter, auch nicht den Pförtner, der nicht überdurchschnittlich gut verdiente.  Eine große soziale Kompetenz wurde ihm nachgesagt. Natürlich war er nicht besser als die anderen, aber bei ihm schlugen eventuelle Verfehlungen nie so große Wellen. Somit konnte er relativ ungehindert seinen Geschäften nachgehen. Die amerikanische Bankenaufsicht interessierte es auch nicht sonderlich, wenn es hin und wieder Probleme mit Geschäften außerhalb der USA gab. Intern hieß es dort immer nur, na ja, wenn die Europäer oder Asiaten so doof sind, selber schuld. Die Schlagzeile der New York Times zog vor seinen Augen vorbei: >>Der Baron vögelt die Frau seines Chauffeurs<<. Er wurde in der ganzen Stadt nur „der Baron“ genannt. Sie würden es zwar nicht so krass drucken, sondern politisch korrekt, aber die Wirkung wäre dieselbe. Ganz zu schweigen von der Medienlawine, die dadurch ins Rollen gebracht werden würde. Ein Shitstorm auf Facebook wäre dagegen die reinste Wohltat. Dagegen war selbst er machtlos. Seine ganzen Unterstützer würden sich, nein müssten sich, von ihm distanzieren.

>>Hör zu, Maurice. Es tut mir leid. Ich war betrunken, sorry. Willst du jetzt deswegen deine ganze Karriere und das Glück deiner und meiner Familie aufs Spiel setzen? Doch nicht wirklich, oder? Pass auf, du lässt die Sache ein für alle Mal auf sich beruhen und ich überschreibe dir dafür, nachdem ich gewählt wurde, das Apartment in Brooklyn, in dem du mit deiner Familie wohnst. Was hättest du denn davon, wenn ich nicht gewählt werde? Ich lasse heute noch von meinen Anwälten einen entsprechenden Vertrag aufsetzen. Du weißt, dass das Apartment mindestens eine Million Dollar wert ist. Hast du verstanden? Eine Million Dollar. Kein schlechter Preis für einmal Ficken, oder?<< Obwohl sich der Baron wegen vollkommenen Mangels an Empathie bei dem letzten Satz nichts weiter gedacht hatte, zuckte er jetzt innerlich zusammen. Vielleicht war das doch nicht gerade empfängerorientiert kommuniziert gewesen.

>>Sorry, Maurice, das war jetzt nicht besonders elegant ausgedrückt, aber du weißt, was ich meine.<<

Maurices Körperspannung war immer noch kurz vor dem Zerreißen, und dieser Spruch schien ihm den Rest zu geben. Seine Hände begannen zu zittern.

>>Lassen Sie sich von Ihren Millionen selber ficken<<, erwiderte er mit sich überschlagender Stimme, drehte sich um und verließ das Büro. Es war ihm bewusst, dass in dieser Sekunde sein Leben neu begann. Es war ihm alles andere als wohl bei diesem Gedanken, andererseits wusste er auch, dass alles andere, jeder Deal, ihn auf Dauer gekillt hätte. Das war er nicht, und das wollte er auch nicht sein.

Es hatte angefangen, stärker zu regnen, als er das Bürogebäude verließ. Die Tropfen peitschten ihm ins Gesicht. Er schlug seinen Mantelkragen hoch und spurtete zu seinem Wagen, der nur wenige Meter vom Eingang entfernt stand. Wie erwartet klemmte bereits ein Strafzettel hinter dem Scheibenwischer. Aber es war ihm egal. Er hatte extra seinen Privatwagen genommen, den Firmen-Cadillac, mit dem er sonst immer nach Hause fuhr, würde er nicht mehr brauchen. Er zerknüllte das Ticket und warf es in den Bordstein ....................

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